In den achtziger Jahren sah der TV Lorsbach schwerpunktmäßig seine Aufgabe im Freizeit- und Breitensport für Mitbürger aller Altersgruppen.

Von 1985 bis 1988 fand eine jährliche Orientierungsfahrt statt.

Als Jahresabschluss wurde alljährlich ein Familienabend mit buntem Programm aus dem TVL Vereinsleben gefeiert.

Eine besondere Ehre war, anlässlich des Jubiläums zum 100-jährigen Bestehens des Vereins, die Verleihung der Sportplakette des Bundespräsidenten Richard von Weizäcker als Auszeichnung für die in langjährigem Wirken erworbenen besonderen Verdienste um die Pflege und Entwicklung des Sports. Sie wurde anlässlich des 25. Hessentages in Alsfeld im Mai 1985 zusammen mit der Verleihungsurkunde durch Minister Armin Claus an Gerhard Katrein und Uschi Pokorny als Vertreter des TV Lorsbach überreicht. Leider ging diese Plakette wie weitere wichtige Unterlagen des Vereins einige Jahre später verloren.

Sein hundertjähriges Jubiläum feierte der TV Lorsbach vom 6. bis 9. September 1985 mit Vergnügungspark und Festzelt in der Talstraße. Auch bei diesen Feierlichkeiten bewegte der Turnverein ganz Lorsbach, denn schon freitags beim Sternmarsch der Vereine begaben sich mehrere hundert Menschen auf den Weg zum Festzelt. Das dreitägige Fest zog viele Menschen in seinen Bann. Ein Höhepunkt war sicher der Auftritt der Mainzer Hofsänger beim Bunten Abend.

Folgende Abteilungen und Gruppen gab es im Jubiläumsjahr: Frauenturnen; Rhythmische Gymnastik; Jazzgymnastik; Aerobic; Bodengymnastik; Gymnastik mit Keulen, Reifen, Ball und Stab. Weitere Gruppen waren: Mutter-und-Kind-Turnen; Kinderturnen; Jedermann-Turnen mit Spiel und Gymnastik; Volleyballgruppe; Leichtathletik (Kinder, Frauen, Männer); Moderner Fünfkampf; Karate; Prellball; Basketball; Wanderabteilung und Sportkegeln in Hofheim.

Mitgliederstand 1985: 239 Erwachsene und 71 Kinder.

Doch das Vereinsleben in den Jahren vor und nach dem Jubiläum war auch von Schwierigkeiten geprägt. Dem Verein fehlten vor allem erwachsene Aktive. Ein Zitat aus der Festschrift von 1985 macht die Sorgen der Vereinsführung deutlich:

Wir leben in einer Zeit des Umbruchs in vielen Bereichen unserer Gesellschaft und erleben heute mehr oder weniger bewusst, wie eine andersartige, neue Gesellschaft aus unserer Mitte hervorgeht. Ihre Begriffe von Raum, Zeit, Arbeit, Religion und Sexualität wandeln sich unaufhörlich. Bei vielen ist die Folge Ratlosigkeit. So mancher Konflikt ist unmittelbar auf diesen schnellen Wandel zurückzuführen. Spannungen entstehen auch, weil der Einzelne in der Hektik dauernder Veränderungen die Bindung zur Gemeinschaft verliert. Wer kann aber schon ohne menschliche Bindungen existieren?

Der Familienabend wurde ab 1985 im Oktober als Herbstfest im Löwensaal gefeiert.

Die von Helga Benkel geleitete Kinderturngruppe brachte dem Verein neuen Schwung. Die engagierte Übungsleiterin baute seit Ende der siebziger Jahre die Gruppe kontinuierlich auf, motivierte Eltern zur Mithilfe und machte die Gruppe für viele Kinder interessant. 1999 verstarb Helga Benkel völlig unerwartet und hinterließ eine große Lücke. Dem Engagement einiger Mütter ist der Fortbestand der Gruppe zu verdanken.